Dass dieses Szenario eine große Überraschung bereithielt, war dem zufällig ausgewählten Gruppenführer Daniel Fiebig beim Erhalt der Alarmmeldung noch nicht klar. THL 2, Verkehrsunfall an der Abzweigung zur Deponie.
Die Befehle an die Fahrzeugbesatzung waren demnach klar: Angriffstrupp zur Verletztenbetreuung und/oder Rettung. Wassertrupp stellt den Brandschutz sicher. Easy. Oder?
Aber von wegen easy: Ein umgekippter Tank, ausgetretene Flüssigkeit, ein Fahrzeug in mitten der ganzen Misere. Auf dem Tank: eine Gefahrguttafel, die nach Rücksprache mit der „Leitstelle“ (Fabian Kunz) auf Methanol hinwies: ein leichtentzündlicher giftiger Stoff. Gar nicht mehr so easy.
Also: Atemschutz, Löschschaum vorbereiten, Nachalarmieren … Gasmessgerät, Wärmebildkamera und endlich die Patientenrettung aus dem Unfallfahrzeug, nachdem vorher die Methanoldämpfe mit Sprühstrahl niedergeschlagen wurden.
Fazit am Ende – und damit war auch ein gewünschter Lerneffekt von Organisator Daniel Heider eingetreten: Es gibt noch Dinge zu beachten, für die man im Zusammenhang mit Gefahrgut sensibilisiert werden solle:
Die GAMS-Regel muss konsequent umgesetzt werden. Den Gefahrenbereich betritt niemand ohne Schutzausrüstung. Dekontamination zumindest der einfachsten Form muss bedacht werden.
In der Realität wären noch zahlreiche Kräfte nachgerückt. Dennoch ist es die Aufgabe, mit den vorhandenen Möglichkeiten (Atemschutz) eine Menschenrettung durchzuführen.
Pünktlich zur abendlichen Feuerwehrübung hatte sich das Wetter richtig Mühe gegeben und mit spätem Sonnenschein die Einsatzkräfte zusätzlich ins Schwitzen gebracht. Am Ende wurde das MLF wieder bestückt und einsatzbereit gemacht.